Preisselbeeren

Preisselbeeren - oder Preußelbeere, Kronsbeere, Mehlbeere, Mostjocke, Strickbeere, franz. airelle rouge, engl. red bilbery.

Die rundlichen, glatten scharlachroten beeren des Preiselbeerstrauches, lat. Vaccinium vitis idea, welcher namentlich im nörlichen Europa in den Nadelwädern in Menge wächst, dunkelgrüne, glatte, an der Spitze verrundete Blätter und weiße, zierliche glockenartige, in Trauben besiammenstehende Blüten hat und fast an der Erde hinkriecht. Die Beeren reifen im Seprember und Anfang Oktober, sind roh wegen ihres herben, säuerlichen Geschmacks nicht zu genießen, geben aber mit Zucker gekocht ein vortreffliches, sehr erfrischendes und äußerst haltbares Kompott, welches sich in großen, gut überbundenen Steintöpfen an kühlen, luftigen Orten jahrelang hält; ebenso eignen sich die Beeren vorzüglich zu Gelee.

Preiselbeeren einzumachen, in Gelee
Bei dem Lesen der Beeren liest man alle kleineren heraus, tut sie in einen Topf, den man in einem Gefäß mit siedendem Wasser mehrere Stunden kochen läßt, bis aller Saft herausgezogen ist und kocht diesen abgeseihten Saft dann mit reichlichem Zucker zu Gelee, welches man über die zurückbehaltenen größten und schönsten, in einen Steintopf geschütteten Beeren gießt und damit vermischt. Zuletzt stellt man den Topf mit den beeren und dem heißen, eingedickten Saft mit den Beeren noch eine Viertelstunde in einen mäßig heißen Backofen zum Durchschmoren, läßt ihn erkalten und überbindet ihn mit Blase.

Quelle:
Universal Lexikon der Kochkunst, Dritte verbesserte Auflage, 2. Band von 1886


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